In Broich-Peel wissen die Alten Herren heute, dass weder Unkraut noch Talent vergeht
Wie Fußball vor einem Vierteljahrhundert ausgesehen hat, kennen viele von uns nur aus dem Fernsehen. In der Bundesliga war Ende der 1990er schon alles so wie heute, Bayern wurde meistens Meister und dahinter kamen die üblichen Verdächtigen ins Ziel. Bei Borussia spielten Michael Klinkert, Jörg Neun und Stephan Schulz-Winge. Und ein gewisser Björn Kreuz sollte seine aktive Zeit abseits des Profifußballs auch schon ein paar Jahre später hinter sich gelassen.
Die „Reinkarnation“ großer Fußballtalente, die beim Spiel der Ü32 der ROT-WEISSEN gegen den SC Broich-Peel am Mittwoch, 7. September 22, zutage kam, stellte das Comeback des heutigen rot-weißen U9-Trainers nach über zwei Jahrzehnten noch einmal deutlich in den Schatten. 4:1 siegte ROT-WEISS, vielleicht, weil sich die Ü32 weder auf den Gegner, noch auf das Spiel selbst vorbereiten konnte. Broich-Peels alten Herren war der Gegner abhanden gekommen, Venn sprang spontan ein und stellte zunächst den Spaß in den Vordergrund der 90 anstrengenden Minuten. „Für mich war es schon mal positiv, dass ich mich nicht verletzt habe. Und nach 20 Jahren das erste Mal wieder das Trikot überzuziehen, war toll. Ich denke, dafür war meine Leistung okay, auch wenn da noch Luft nach oben ist. Ich hatte Robert Erbers an meiner Seite, das machte es etwas einfacher“, stellte Kreuz heraus.
Ungeplant, aber nicht unvorbereitet
Ungeplant zwar, aber doch nicht völlig unvorbereitet kam die Ü32 zu diesem ersten Pflichtspiel, denn immerhin hatte sich das neuformierte Team in den letzten Wochen bereits zu einigen Trainingseinheiten getroffen. So wissen in Broich-Peel die (alten) Leute heute, dass weder Unkraut noch Talent vergeht – von der rot-weißen Ü32 wird gewiss auch in Zukunft noch einiges zu erwarten sein. Spielertrainer Philipp Schloot wird aber möglicherweise dem einen oder anderen Akteur noch ein paar Tipps an die Hand geben können, auch was die Spielvorbereitung und die Erholungsphase in der Halbzeit betrifft. Er selbst wird sich in Sondereinheiten nach dem offiziellen Training seinen Freistößen widmen müssen – siehe Video.
Doch der Appetit ist angeregt und auch hier steht Kreuz stellvertretend für eine Mannschaft, in der ganz offensichtlich einige zu früh einen anderen Weg eingeschlagen haben: So wie einst „Schuwi“ Schulz-Winge, der lieber Schornsteinfeger blieb als das Profigeschäft Fußball anzunehmen! „Ich habe gefühlt sechs Paar neue Fußballschuhe für jeden Untergrund gekauft und werde jetzt gucken, dass ich über die Spielpraxis in Form komme. Solange der Trainer mir das Vertrauen schenkt“, blickt Kreuz für sich und seine Kameraden motiviert in die Ü32-Zukunft.
Wer weiß, vielleicht sieht der Fußball der Ü32 bald schon nach Jahrtausendwende aus? Schulz-Winge kam fünf Jahre nach seinem Debüt in der Bundesliga zu weiteren vier Einsätzen, ehe er um 2008 herum seine Laufbahn bei TuRu Düsseldorf beendete – in einem Alter, in dem er so gerade eben für die rot-weiße Ü32 hätte auflaufen dürfen, wenn er es denn geschaffte hätte, Schloot von seinem Einsatz zu überzeugen. Dass der Ü32-Coach schon jetzt aus dem Vollen schöpfen kann, zeigte sich gestern gegen Broich-Peel und hat sich schon jetzt im Fußballkreis herumgesprochen; und wenn jetzt noch die Spielpraxis dazu kommt, ist diese Mannschaft über Jahrzehnte nicht mehr …
Fortsetzung folgt!
Anm. der Redaktion: Dieser Bericht ist unter direkter Einflussnahme und unter zu Hilfenahme einer Portion Satire seitens der Redaktion bekannten handelnden Personen zustande gekommen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. Weder der Spielverlauf noch die Ereignisse vor der Partie, während der Halbzeitpause und nach dem Spiel sind mit Stephan Schulz-Winge abgesprochen worden.“