Mehr als 100 Jahre tradition

Auch wenn Rot-Weiß Venn auf mehr als einhundert Jahre Tradition zurückblicken darf, lohnt sich doch der Blick in die Gegenwart. Unser Club ist heute nicht mehr aus dem dörflichen Geschehen Venns wegzudenken. Für viele im Ort und aus der näheren Umgebung ist unser Sportverein zu einer Institution geworden, in der nicht nur das Sportliche, sondern auch das gesellige Miteinander gepflegt wird.

Die ROT-WEISSEN blicken voller Freude auf ihre traditionsreiche Geschichte, aber auch mit voller Freude und großer Hoffnung in die Zukunft. Warum? Das möchten wir auf dieser Seite kurz skizzieren, das lässt sich aber besser bei uns am Sportplatz erleben!

Stolze 100 Jahre

Was vor über einhundert Jahren von Fußball-Begeisterten in einer revolutionären Stunde gegründet wurde, ist heute noch ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Venn. Wir blicken daher mit großem Stolz auf unsere Geschichte zurück, die wir mit der 100-Jahr-Feier 2021 und unter anderem dem Jubiläumsspiel gegen die Traditionsmannschaft von Bayer Leverkusen gebührend gefeiert haben. In der langen Clubgeschichte stehen große Erfolge neben bitteren Niederlagen. Doch nicht nur der Sport hat seine Spuren hinterlassen, denn wir blicken auch auf 100 Jahre Mitgestaltung des Gemeindelebens durch unzählige gesellschaftliche Veranstaltungen und 100 Jahre Einsatz für die Jugend.

Voller Freude und Hoffnung in die Zukunft

Tony Korte, 1. Vorsitzender: „Rot-Weiß Venn trägt mit dazu bei, dass das Wir-Gefühl im Ort einen hohen Stellenwert hat. Mit unserem ehrenamtlichen Engagement sorgen wir dafür, dass sich Jung und Alt in unserem Verein rundum wohlfühlen. Für alles, was unsere tatkräftigen Helfer in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben, spreche ich meinen größten Respekt aus.“

Die ROT-WEISSEN dürfen voller Freude auf ihre traditionsreiche Geschichte blicken, aber auch mit voller Freude und großer Hoffnung in die Zukunft. Der erst kürzlich vollendete Bau des Kunstrasenplatzes ist für den Verein ein Meilenstein in der Geschichte. Aber auch die Sanierung und Renovierung der gesamten Platzanlage und der Aufbau einer neuen Vereinsphilosophie, geprägt vom Ziel einer erstarkten Jugend, symbolisieren das Wir-Gefühl und verdeutlichen Ehrgeiz und Engagement der ROT-WEISSEN auf und neben dem Fußballplatz.

Generationswechsel

Im Mai 2020 wurde Tony Korte zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt. Zwei Jahre lang saß er schon als Beisitzer im Vorstand und wurde so durch Helmut Peppler eingearbeitet, der nach 24 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden abgab. Bereits im Jahr zuvor wurde René Siebenäuger als 2. Vorsitzender integriert, sodass beide nun gemeinsam mit vielen weiteren begeisterten Vennern den Verein führen.

Die Saison 2019/2020 sollte für die 1. Mannschaft eine schöne Rückkehr ins Gladbacher Oberhaus werden. Co-Trainer Ulf Schloot feierte zudem sein 50. Jähriges bei den ROT-WEISSEN und erhielt für dieses Jubiläum und diese Vereinstreue vom Fußballverband Niederrhein die goldene Ehrennadel des Verbandes. 

Die Gründerväter

Die Verhältnisse nach dem 1. Weltkrieg, die soziale Not und das Elend, waren ein Hemmschuh für die Entstehung und Entwicklung eines Sportvereins im Jahre 1921. Doch all diesen Hindernissen zum Trotz legten damals einige beherzte junge Männer das Fundament unseres Clubs. Anfang des 20. Jahrhunderts traf man überall fußballbegeisterte Jungen an. Ob in Beltinghoven, Duis, Hamern, Poeth, Rönneter oder Venn, gespielt wurde überall dort, wo ein Plätzchen frei war. Unter anderem an der oberen Ostmarkstraße, nahe am Hamerweg: Dort war ein kleines Wiesengrundstück und auf diesem wurden die ersten richtigen Spiele ausgetragen. Um 1920 bildeten sich die ersten Mannschaften, und im Frühjahr 1921 kam es zur Vereinsgründung.

Ein Meilenstein

Nach etwa einem halben Jahr Bauzeit eröffnete Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs am 21. August 2021 pünktlich zur 100-Jahr-Feier der Rot-Weißen das neue Kunstrasenspielfeld auf unserer Sportanlage in Venn.

Das neben dem Rasenplatz gelegene neue Spielfeld erhielt auch eine neue Flutlichtanlage mit moderner LED-Beleuchtung und auch die Zaunanlage und die Ballfangzäune sowie die Wegeflächen und Spielfeldbarrieren rund herum wurden erneuert.

Unsere „Erste“ von 1926!

Die Gründerjahre 

1921 bei der Gründung des SV ROT-WEISS Venn e.V. war das Geld knapp war, und so war es nicht ganz einfach, Ball, Schuhe, Trachten und all die Dinge zu besorgen, die zum Fußballspielen nötig sind. Das Schwierigste aller Probleme war indes „wie kommen wir an einen Sportplatz?“

Ein Fußballanhänger aus Hamern stellte Bälle und Schuhe zur Verfügung, die er aus alten Militärstiefeln angefertigt hatte. Die Schuhe ließen sich schon tragen, aber die Bälle waren alles andere als rund. Willi Giesen stiftete dann den ersten „neuen“ Ball, den er sich vom Taschengeld gespart hatte. Später wurde Altmaterial gesammelt, und von dem Erlös wurden Ball und die erste Tracht gekauft: Schwarze Jacken mit weißem Kragen. Diese Tracht wurde noch selbst angefertigt. Johann Josef Maubach ließ diese bei Hüpperling und Gommersbach färben. Die erste gekaufte Tracht war Blau-Weiß und wurde vom Sporthaus Hahn & Duft geliefert.

Und auch die Frage nach dem Sportplatz fand eine Antwort: Zwischen Windberg und Venn erstand ROT-WEISS ein Waldgrundstück, das mit viel Fleiß und noch mehr Idealismus erst noch gerodet werden musste. Trotzdem konnte der neue Platz schon bald eingeweiht werden, mit Toren, die noch ohne Netze waren und nach jedem Spiel abmontiert wurden.  Die 1. Mannschaft schaffte den Aufstieg von der Kreisklasse in die Gauklasse und war im ganzen Umkreis bekannt und als Gegner gefürchtet. Schon damals wussten die ROT-WEISSEN, dass die Zukunft eines Vereins in der Jugend liegt, so spielten bereits drei Jugendmannschaften im regulären Spielbetrieb.

Bewegte Jahre

Im Jahre 1927 schien alle Arbeit und Mühe umsonst gewesen zu sein. Es hieß zum ersten Mal: Der Sportplatz muss weg! Auf dem Gelände unseres Sportplatzes entstand die Siedlung Großheide. Doch durch das stete Anwachsen der Mitgliederzahl war der Verein so gefestigt, dass hiervon nur die Senioren betroffen wurden., die Jugend spielte weiter. Nach einiger zeit gelang es Johann Giesen zusammen mit dem damaligen Pfarrer Lützenkirchen, ein neues Gelände zu mieten, das mitten in Venn zwischen Moosheide und Poether Weg lag. Es versteht sich von selbst, dass der neue Sportplatz wieder unter Mitwirkung aller Vereinsangehörigen entstand. Wilhelm Baumeister setzte die Tore und Bernhard Zimmermann strich die Pfosten rot-weiß. So wurde Rot-Weiß die bis auf den heutigen Tag beibehaltenen Vereinsfarben. 

Beim Eröffnungsspiel gab es dann eine Überraschung: Ein Flugzeug kreiste über den Sportplatz und ließ einen neuen Ball mit rot-weißer Schleife vor die Füße der Spieler fallen. Das Spiel konnte beginnen. Der Auftakt war wohl einmalig. Unserem Verein wurden damals sogar Kreisturn- und Sportfeste übertragen. Es war eine schöne Zeit. Im Spieljahr 1930/31 errang die 1. Mannschaft dann auch die Niersgaumeisterschaft. 

Das Schicksalsjahr 1933, der Beginn des Nationalsozialismus. Wie viele kirchliche Vereine wurde auch die DJK, zu der der Sportverein Rot Weiß Venn gehörte, verboten. Der Vorstand beschloss, sich einer NS-Organisationen anzuschließen, um überhaupt weiterspielen zu können. So wurde aus ROT-WEISS der „Spiel- und Sportverein Rot-Weiß-Venn“. Als der 2. Weltkrieg begann, mussten nach und nach beinahe alle Spieler zum Militär, sodass es nicht mehr möglich war, eine Mannschaft aufzustellen. Nur die Jugend spielte noch eine Zeitlang weiter und vereinigte sich mit den Jugendlichen von Waldhausen, um auch auf dem dortigen Platz zu spielen. Willi Inderfurth kümmerte sich in dieser Zeit um alles, da sich sonst niemand verantwortlich fühlte.

In der Rückschau ergibt sich nach dem Krieg ein sehr trauriges Bild: Viele Spieler waren gefallen oder als Kriegsversehrte nach Hause zurückgekehrt. Der 1. Vorsitzende, Matthias Pöstges, war mit seiner Familie durch Bomben ums Leben gekommen. Die Nachkriegszeit brachte auch uns nur Hunger und Elend. Die Sorge um das tägliche Brot stand im Vordergrund und der Sport war sozusagen eingestellt.

Allmählich fand man die Kräfte wieder, um sich mit neuem Mut dem Fußballsport zu widmen. Durch die in Venn während des Krieges durchgeführte Flurbereinigung wurde der Sportplatz in neue Parzellen aufgeteilt. Der Not gehorchend hatte man daraus einen Acker gemacht, der den Bedürfnissen der hungernden Bevölkerung dienlich sein sollte. Trotzdem gelang es, mit dem Fußballspielen zu beginnen. Die ersten Spiele konnten schon 1945 auf dem Platz des GHTC ausgetragen werden.

Die vielen Freundschaftsspiele gegen englische Militärmannschaften hatten den Vorteil, dass nach dem Spiel so manches Paar Fußballschuhe den Spielern geschenkt und so mancher Fußball dem Verein überlassen wurde. Die Not der Nachkriegszeit machte erfinderisch. So besorgte ein Spieler eine Anzahl roter Nazi-Fahnen, um daraus Sporthosen anzufertigen. Die weiße Trikots spendierte eine Textilfabrik.

Ein neuer Sportplatz muss her!

Die Nutzung der Nachbarplätze konnte kein Dauerzustand bleiben und das alte Fabrikgelände Brands an der Roermonder Straße, gegenüber der Ostmarkstraße, bot sich an, diesen Zustand zu ändern. Der Vorstand einigte sich mit der Stadt, die Eigentümerin des Arials war, über die Erstellung eines Sportplatzes. Dieses Mal konnten die Abbrucharbeiten nicht alle von den Mitgliedern bewältigt werden. Deshalb wurden Arbeiter eingestellt und vom Verein bezahlt. Teilweise waren acht bis zehn Mann beschäftigt.

Mit Pferd und Karre

Die Bauern der Pfarre Venn halfen abends mit Pferd und Karre, die Straßen vom Schutt zu befreien, natürlich kostenlos. Zwei bis drei Fuhren je nach Strecke legten sie abends zurück. Dieser Schutt wurde dann auf dem Gelände aufgekippt und am nächsten Tag von den Arbeitern planiert. Um die Arbeiter bezahlen zu können, veranstaltete der Sportverein Tanzabende im Saale Brunen in Rönneter. Es waren gut 50 Zentimeter Schutt als Unterbau. Diese sollte sich später auszahlen bei der Versickerung. Anschließend kamen auf die Schuttunterlage 25 bis 30 Zentimeter Sand. Und noch weiterer Schutt wurde auf die Süd- und Nordseite gekippt: So entstand eine Böschung für die Zuschauer. Dass später mal 4000 Menschen den Platz füllten sollten konnte damals noch niemand ahnen.

In den 1970er-Jahren plante die Stadt Mönchengladbach einen Zubringer zur Autobahn im Westen der Stadt. Nach den Plänen verlief die Straßenführung quer durch unseren Sportplatz an der Ostmarkstraße. So erhielt Rot-Weiß-Venn im Sommer 1976 erneut eine neue Platzanlage am Göckelsweg. Diese bestand aus einem Rasenplatz und den dazugehörigen Umkleideräumen. Der wunderschöne Rasenplatz brachte aber auch Probleme mit sich. Aufgrund der Vielzahl der Mannschaften war ein geordneter Trainingsablauf nicht möglich, da das Sportamt den Rasen natürlich schonen wollte.

So bekam der Verein als Trainingsmöglichkeit den alten Holter Hartplatz am Heidegrund zur Verfügung gestellt, den man sich allerdings noch mit Hehn teilen musste. Es ist dann vor allen Dingen den Interventionen von Karl Aretz (1. Vorsitzender) und Helmut Peppler (Jugendobmann) zu verdanken, dass im September 1990 die neue Bezirkssportanlage Venn durch einen Aschenplatz mit Trainingsbeleuchtung erweitert und fertiggestellt wurde.

Nachdem Lothar Bretschneider als Trainer der 1. Mannschaft mehrmals der Aufstieg versagt geblieben war, schaffte in der Saison 1988/89 der bis dahin unbekannte Hubert Münten gleich auf Anhieb den Sprung in die Kreisliga A. Und es sollte noch besser kommen! Durch gezielte Verstärkungen stieg der noch unerfahrene Coach in der folgenden Saison erneut auf und so spielten die ROT-WEISSEN erstmalig in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga. Die beiden spielstarken Reservemannschaften bildeten einen starken Unterbau, und vor allem in der 2. Reserve wurden die jungen Spieler aufgefangen, die zuvor jahrelang den Verein nach dem Ende ihrer ihrer A-Jugendzeit verlassen hatten. Das war in erster Linie das Verdienst des Jugendobmannes Helmut Peppler und des damaligen 2. Vorsitzenden Günter Jürgens.

In der Rückschau ergibt sich nach dem Krieg ein sehr trauriges Bild: Viele Spieler waren gefallen oder als Kriegsversehrte nach Hause zurückgekehrt. Der 1. Vorsitzende, Matthias Pöstges, war mit seiner Familie durch Bomben ums Leben gekommen. Die Nachkriegszeit brachte auch uns nur Hunger und Elend. Die Sorge um das tägliche Brot stand im Vordergrund und der Sport war sozusagen eingestellt.

Der Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksliga in der Saison 1991/92 war nicht zu vermeiden. Der neue Trainer Gregor Mertens brachte aber das Kunststück fertig, auf Anhieb erneut den Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen. Zwischenzeitlich hatte auch die Reserve unter der Betreuung von „Luggi“ Wilms und Lutz Graßmann den Aufstieg in die Kreisliga B geschafft. Und mit dem Aufstieg der „Ersten“ 1992/93 stieg auch die 2. Reserve unter der Betreuung von Michael Schloot in die Kreisliga B auf. Ein Novum in der Geschichte unseres Vereins! Zwei Reservemannschaften in der Kreisliga B und die 1. Mannschaft in der Bezirksliga.

Gregor Mertens konnte dann am Ende der Saison aus beruflichen Gründen seine Trainertätigkeit nicht weiter ausüben. Gleichzeitig verließen gleich acht Stammspieler den Verein, da sie den finanziellen Angeboten anderer Vereine nicht widerstehen konnten. Hans-Willi Eßer vom 1. FC Mönchengladbach kam als neuer Trainer. Er war sich bewusst, dass er ein Himmelfahrtskommando in Venn übernehmen würde; denn der damalige Vorstand war nicht bereit, neue Spieler zu verpflichten. So bestand die 1. Mannschaft überwiegend aus Spielern der beiden Reserveteams, die dadurch naturgemäß ebenfalls geschwächt wurden.

Eßer erreichte jedoch mit der von allen als Absteiger Nr. 1 angesehenen Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz! Aber durch den Abgang von mehr als 15 Spielern musste leider eine Reservemannschaft abgemeldet werden. Das Training der 1. Reserve übernahm der frühere Trainer der 1. Mannschaft, Lothar Bretschneider, der die Mannschaft auch im Jubiläumsjahr betreute. Nachdem der Vertrag mit Eßer trotz seines Erfolges nicht verlängert werden konnte, übernahm als neuer Trainer der 1. Mannschaft der ehemalige Reserve-Trainer „Luggi“ Wilms das Kommando.

In der Saison 1998/99 wurde der ehemalige Oberligaspieler Jörg Pufahl neuer Trainer der „Ersten“. Er hatte zuvor für einige Monate den Spielerkader der 1. Mannschaft verstärkt. Auch ihm gelang gleich in der ersten Saison 1999/2000 der Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Hier erreichte ROT-WEISS zum Abschluss gar den dritten Tabellenplatz, eine Platzierung, die bis dahin noch kein Verein aus dem hiesigen Kreis geschafft hatte.

Trotzdem stieg das Team im darauffolgenden Jahr gleich wieder ab. In der Saison 2001/02 übernahm Ralf Bödecker an der Seitenlinie, er wurde aber bereits im Dezember wieder von Lothar Bretschneider abgelöst. Am Ende der Saison 2003 musste das Team ein Entscheidungsspiel um den Abstieg gegen den SC Rheydt austragen. Vor über 250 Zuschauern gewann ROT-WEISS durch Tore von Daniel Peters und Marcel Hoff verdient 2:0 und spielte somit weiter in der Kreisliga A.

Es folgten einige Trainer, die aus unterschiedlichen Gründen nicht lange die Verantwortung für die 1. Mannschaft übernehmen konnten oder wollten. 2005/06 war der bittere Abstieg sodann nicht mehr zu vermeiden. Und es kam noch bitterer! In der Saison 2007/08 hatte der Verein mit dem Abstieg aus der Kreisliga B in die Kreisliga C den absoluten Tiefpunkt erreicht.

Der Vorstand stand aber weiterhin zu seinem Konzept, mit jungen hungrigen Spielern zu arbeiten. Diese Philosophie vertrat auch Axel Busch, der jahrelang Jugendtrainer beim Rheydter SV gewesen war und dadurch noch immer gute Kontakte zu seinen ehemaligen Spielern hatte, von denen sich gleich sieben bei Rot-Weiß anmeldeten. Unter Busch stieg die „Erste“ wieder in die Kreisliga B auf, scheiterte noch einmal knapp am Sprung in die A-Klasse und blieb so bis zum letzten Aufstieg unter Coach Mischa Bongarz in der Kreisliga B.

Jugendarbeit im Vordergrund

Die Jugendarbeit stand bei den ROT-WEISSEN immer schon im Vordergrund! In den 1950er Jahren sorgten Jean (Schäng) Broich und Siegfried Müller für den Aufschwung. Neben mehreren Meisterschaften der Jugend nach 1945 sticht eine Story besonders heraus: 1953 wurde die komplette A-Jugend als 1. Mannschaft in die Seniorenabteilung übernommen und erst später durch erfahrene Spieler ergänzt. So entstand eine schlagkräftige Mannschaft, die jahrelang in der Spitzengruppe der 1. Kreisklasse zu finden war.

Bau des Vereinsheims

Anfang der Neunziger Jahre konnte nach jahrelanger Planung mit dem Bau des Vereinsheims begonnen werden, das angetrieben von Michael Vinzens von Vereinsmitgliedern gebaut wurde. Zwar war die Finanzierung nicht immer gesichert, doch mit Spenden und einer besonderen  Bausteinaktion kam man Schritt für Schritt weiter. Die Bausteine konnten gegen eine Spende erworben werden. Im Frühjahr 1999 wurde das Vereinsheim in Betrieb genommen, und bereits ein Jahr zuvor übernahm ROT-WEISS die Sportanlage in Eigenverantwortung – als erster Sportverein der Stadt Mönchengladbach. Nach der Fertigstellung des Baus wurde der Vorplatz einschließlich Blumenbeet und Treppe in Angriff genommen. Hier zeichnete sich insbesondere Robert Wilms verantwortlich.

Große Anhängerschaft

Unser Verein hatte in all den Jahren eine verhältnismäßig hohe Anhängerschaft. So lagen die durchschnittlichen Besucherzahlen bei Spielen unserer Ersten Mannschaft bei 1.000 und bis zu 2.000 Zuschauern. Bei Spitzenspielen konnten sogar 4.000 bis 5.000 Zuschauer gezählt werden. Der Fußballplatz wurde hin und wieder auch anderen Vereinen zur Verfügung gestellt. So traf sich hier bereits unter anderem das Trommlerkorps mit anderen Musikkorps zu einem Wettstreit. Von Reitveranstaltungen nahm man in der Vergangenheit dann jedoch bald Abstand, da die Spielfläche durch das Hindernisspringen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.