Mit großer Spannung erwartet ging endlich das mehrfach verlegte Gipfeltreffen der KK1 zwischen den ROT-WEISSEN und den Sportfreunden Neerasbroich über die Bühne. Auf der einen Seite der gastgebende Tabellenführer in der Rückrundentabelle, auf der anderen die bis dato sportlich ungeschlagene 2010er C2 aus Neersbroich. „Nach der knappen und unverdienten 4:5-„last second“-Niederlage im Hinspiel wollten sich meine Jungs unbedingt die Punkte zurückholen, um das Meisterschaftsrennen in der KK1 möglichst spannend zu gestalten, „meinte Trainer Jörg Pferdmenges. Das gelang am Ende jedoch nicht, die Spitzenpartie endete 3:3-Unentschieden.

Zwei Tage nach einem starken 4:1-Auswärtsauftritt bei den Red Stars schickte Pferdmenges eine unveränderte Startelf auf den Platz. Nach abgelaufener Rotsperre und auskurierten Krankheiten standen dem Coach erstmalig seit Wochen auch wieder Wechseloptionen zur Verfügung. Die ROT-WEISSEN starteten ballsicher und dominant in die Partie und setzen die Trainingsinhalte der letzten Wochen brillant um. „Die Gäste aus Neersbroich kamen dabei in den ersten 20 Minuten so gut wie gar nicht über die Mittellinie, leider verpassten wir nach mehreren guten Möglichkeiten, in Führung zu gehen“, sagte der Coach.

So kam es, wie es kommen musste: Nach einer Ecke für die Gäste und einem leichten Klammergriff, gab der sonst sehr gute Schiedsrichter Elfmeter für Neersbroich. Wie aus dem Nichts stand es 0:1 und die Partie war auf den Kopf gestellt. Die Gastgeber ließen sich aber nicht beirren und spielten weiter einen starken und sicheren Kombinationsfussball, und so dauerte es nur sechs Minuten bis zum Ausgleich. Tim Janssen zog aus 16 Metern sehenswert ab und der Ball schlug unter die Latte ein. Ein klasse Tor!

Klassisches „Kick and Rush“

Die Gäste aus Neersbroich blieben auch im Anschluss ihrem Spielstil treu. Die körperlich stärkere, weil ältere Mannschaft, spielte ein klassisches „Kick and Rush“ und so flogen die langen Bälle regelmäßig auf die „Nummer 10“. Zwei Minuten vor der Halbzeit war dieser Spielstil von Erfolg gekrönt und so schlug der Ball aus spitzem Winkel unhaltbar zum 1:2 Pausenrückstand für Venn ein.

Die Kabinenansprache verlief sachlich und emotional. „Schließlich waren wir die fußballerisch klar bessere und dominierende Mannschaft“, erklärte Pferdmenges. So ging es ohne Wechsel in den zweiten Durchgang und hier dauerte es nur wenige Sekunden bis Jan Pferdmenges nach einer „Weltklasse-Vorlage“ von Til Janek zum 2:2-Ausgleich traf. Jetzt wollten die Gastgeber noch mehr und spielten voll auf Sieg. Über weite Strecken liefen die Gäste nur hinterher und sorgten alleine mit langen Bällen für Entlastung. In der 48. Minute nahm Kapitän Elias Zimmermann sein Herz in die Hand, ließ aus zentraler Position zwei Gegenspieler stehen und schoss den Ball aus über 20 Metern links oben ins Tor der Gäste. Unhaltbar. Ein Traumtor, und die erstmalige Führung für die Venner.

Die Emotionen kochten hoch

Die Emotionen kochten jetzt hoch. Die Neersbroicher gaben nicht auf und die Partie wurde hitziger. Es folgten mehrere Gelbe Karten, insbesondere auf Seiten der Gäste. Acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit folgte die emotional kalte Dusche. Wohl eher aus Verzweiflung zog ein zentraler Mittelfeldspieler der Gäste aus 25 Metern ab und der Ball verzog dabei deutlich. Aus abseitsverdächtiger Position war aber einmal mehr die „Nummer 10“ zur Stelle, die hereinlief und unhaltbar zum 3:3-Ausgleich traf.

Die Schlussminuten waren hektisch und von vielen Fouls geprägt. Trotz fünfminütiger Nachspielzeit und mehreren Ecken schafften es die ROT-WEISSEN aber nicht mehr zum Sieg. So blieb es bei einem hochverdienten Unentschieden im Gipfeltreffen gegen einen reinen 2010er-Jahrgang und „beim fussballerisch besten Spiel von uns auf dem Großfeld“. Sowohl der Großteil der 50(!!) Zuschauer als auch das gesamte Trainer-Team waren verdammt stolz auf diese Leistung. Pferdmenges: „Mit dieser Leistung haben die Kids bewiesen, dass es im Sommer zurecht in die Qualifikation für die Sonderliga gehen kann! Im Hinblick auf die Tatsache, dass wir im Sommer einen Neuanfang gestartet haben und gleichzeitig die erste Saison auf dem Großfeld spielen, sind wir in Venn bis zum jetzigen Saisonzeitpunkt einhundertprozentig zufrieden.“
Denn, in der KK1 bleibt es spannend. Aufgrund der Tatsache, dass die Sportfreunde Neersbroich zwei Spiele weniger haben, kann die Meisterschaft aber aus eigener Kraft nicht mehr geholt werden.