Im letzten Spiel der Derby-Wochen für die ROT-WEISSEN war der Nachbar von Fortuna Mönchengladbach zu Gast auf der Venner Alm. Und manch ein Akteur der Elf von Trainer Mischa Bongarz dürfte sich möglicherweise schon vor dem grandiosen Finale beim 3:1-Sieg der Gastgeber an die vergangene Woche erinnert haben: als ROT-WEISS in der Nachspielzeit zwei Punkte gegen Holt liegen ließ (Endstand 2:2).

Dieses Mal drehte die Bongarz-Elf die Partie in der Nachspielzeit, und das sogar komplett, nachdem sie satte 87 Minuten in Rückstand gelegen hatte. Venn war vor der enorm jungen, kampf- und laufstarken Fortuna gewarnt und wollte mit einer geballten Portion Erfahrung dagegen halten. Das Spiel fing aber denkbar unglücklich an: Bereits nach vier Minuten konnte der Gast in Führung gehen.

Fortan erarbeitete sich der Gastgeber ein optisches Übergewicht, aber außer einer tollen Chance, die der Fortunen-Keeper hervorragend vereitelte, sprang nicht viel dabei heraus. Dass auch auf der anderen Seite nichts anbrannte, lag für Bongarz vor allem an einem Mann: „Hier muss René Siebenäuger erwähnt werden! Jeder lange Ball fand in ihm seinen Meister.“ Das Venner Offensiv-Spiel war bis zum letzten Drittel ordentlich, aber „der letzte Pass wurde sehr unsauber gespielt so dass es mit einem knappen Rückstand in die Pause ging“, erklärte der Coach.

Zweite Halbzeit begann verheißungsvoll

Die Zweite Halbzeit begann sehr verheißungsvoll. Endlich wurde zielstrebig und sauber nach vorne gespielt. Direkt nach der Pause hätten die Venner bereits innerhalb von drei Minuten den Ausgleich erzielen können beziehungsweise sogar müssen. Es folgten weitere Angriffe auf das Fortunen-Tor, aber durch die sehr offensive Spielweise kam Fortuna auch immer wieder zu gefährlichen Kontersituationen. „So hätte der Gast Mitte der Halbzeit auf 2:0 erhöhen können, aber der Stürmer schaffte es, den Ball neben das leere Tor zu schieben“, erinnerte sich Bongarz an die vielleicht mitentscheidende Szene.

Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin, weil nun ständig Fortunen-Spieler auf dem Boden lagen, „teils wegen Krämpfen und Verletzungen. Jedoch spielte der sehr gute Schiedsrichter jede einzelne Minute nach, so dass nach 90 Minuten eine achtminütige Nachspielzeit folgte“, meinte der Venner Trainer. Und in dieser Nachspielzeit kam es zum großen Auftritt der Venner mit drei toll herausgespielten Toren zum 3:1-Sieg. Der Jubel war verständlicherweise riesig und so schallte „Derbysieger“ über die Venner-Alm. Bongarz: “Über die komplette Spielzeit gesehen war der Sieg verdient, aber aufgrund der erzielten Tore in der Nachspielzeit sicher auch glücklich. Letzte Woche wurden wir bestraft, diesmal war das Glück auf unserer Seite. Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und wollte bis zum Ende diesen Sieg.“

RW Venn – Fortuna Mönchengladbach 3:1 (0:1)
 
Aufstellung: Herrmanns – Wirtz, Schmidt (68. Pfennings), Siebenäuger (90. Galovic), Rütters (46. Reinhard), John, M.Stenzel, Ch.Stenzel (68. Schmitt), Schrödter, Brandao (68. Salem), Stange
Außerdem im Kader: Corres (ETW)
Tore: 0:1 Gast (4.), 1:1 Salem (90.+1), 2:1 John (90.+4),3:1 Stange (90.+8)