Vor dem Anpfiff des Kreispokalfinales für die U13-Junioren auf der Bezirkssportanlage Puffkohlen war von einer Endspiel-Stimmung wenig zu spüren; zumindest bei den Gastgebern. „Die Kabinen waren noch zu, die Tore auf dem Platz nicht gestellt. Aber ungeachtet der äußeren Umstände war mein Team motiviert und gut vorbereitet auf den großen Tag“, erklärte Trainer Jörg Pferdmenges vor der 0:3-Niederlage gegen den 1. FC Mönchengladbach.
Die ROT-WEISSEN in einem Kreispokalfinale: das war etwas Besonderes. Schade, dass beide Mannschaften nicht zusammen einliefen. Dafür aber ging es immerhin pünktlich um 10 Uhr los und der Favorit aus Westend nahm sofort das Heft in die Hand. Der Matchplan der ROT-WEISSEN war dabei ebenfalls zu erkennen und nach guten acht Minuten ergab sich die erste Großchance für den Underdog. Nach einem tollen Flugball über die rechte Seite spielten sich die Venner bis zur Grundlinie durch, und nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten ergab sich die bis dato beste und größte Chance im Spiel. „Das hätte die Führung sein können – eigentlich sogar müssen!“, trauerte der Coach dieser Gelegenheit nach.
Erster Aufreger des Tages
Nur wenige Minuten später folgte die erste Aufregung des Tages: „Nach einer Flanke aus dem Halbfeld auf den zwei Meter im Abseits stehenden Angreifer des 1. FC fiel das 0:1. Eine Abseitsposition wie aus dem Lehrbuch“, erklärte Pferdmenges, der für seine Ansicht Unterstützung bei seinen Trainerkollegen und der kompletten Elternschaft (inklusive der des Gegners) fand.
Venn verlor nach diesem unglücklichen Rückstand für wenige Minuten die Ordnung und auch den Matchplan aus den Augen, so fiel folgerichtig und auch hochverdient in der 14. Spielminute das 2:0 für den Favoriten. Der 1. FC blieb dann am Drücker und nutzte die Verunsicherung auf Seiten der ROT-WEISSEN aus. Nach einem tollen Freistoß von der linken Seite führte eine Kopfballverlängerung zehn Minuten vor der Halbzeit zum 0:3.
Drei Minuten später folgte der nächste Aufreger für Pferdmenges: „Nach einer kleinen Rangelei kam es zu einer klaren Tätlichkeit gegenüber einem unserer Spieler. Es folgte eine fünfminütige Zeitstrafe für beide Spieler.“ Wie ein angeschlagener Boxer retteten sich die Venner so mit 0:3-Zwischenstand in die Halbzeitpause.
Versuche mit Pressing-Attacken
Das Trainergespann stellte zur Halbzeit taktisch um, fortan agierte Venn etwas mutiger mit einem 3-3-2, um das schier Unmögliche noch möglich zu machen. Der 1. FC schaltete in den Verwaltungsmodus und ließ Ball und Gegner gut laufen. Das Spiel verlagerte sich somit mehr oder weniger komplett ins Mittelfeld. Die ROT-WEISSEN versuchten weiterhin mit Pressing-Attacken in Ballbesitz zu kommen, richtige Torchancen kamen aber nicht dabei heraus. Eine Viertelstunde vor Abpfiff ergab sich dann eine Großchance auf den Anschlusstreffer, die leider ausgelassen wurde. Und kurz vor Schluss vereitelte der Venner-Torhüter sogar einen höheren Rückstand.
Somit ging nach 60 Minuten der Kreispokal völlig verdient an den 1. FC Mönchengladbach. Für die Unterlegenen gab es nach dem Abpfiff zumindest aufbauende und lobende Worte, unter anderem Alex Weckauf (1. Kassierer) brachte es auf den Punkt: „Zweiter von 36 Teams aus dem gesamten Kreis zu werden, ist für den 2011er Jahrgang von Rot-Weiß Venn eine tolle Leistung.“ Schließlich hatte Venn in der Spielvereinigung Odenkirchen und Teutonia Kleinenbroich gleich zwei sehr starke Gegner auf dem Weg ins Finale ausgeschaltet.
„Was bleibt ist dennoch der Unmut über eine unkonzentrierte und zweifelhafte Schiedsrichter- beziehungsweise Linienrichterleistung bei einem solch wichtigen Spiel. Insbesondere Schilderungen aus dem Zuschauerbereich, welche die Aufmerksamkeit des besagten Linienrichters beklagten, sorgen für wenig Erheiterung“, erklärte der Coach.