Zum Saisonende stand für die D1-Junioren der ROT-WEISSEN eine letzte „englische Woche“ an, die es wegen der nötigen Qualifikation für die Leistungsklasse so richtig in sich hatte. Nach zwölf anstrengenden Meisterschaftsspielen war die Mannschaft von Trainer Jörg Pferdmenges noch einmal gefordert. Zumal zwei Jungs des Jahrgangs 2010 für diese Spiele nicht spielberechtigt waren, „sodass wir ohne ‚echten‘ Torwart in diese wichtigen Spiele gehen und uns Unterstützung aus dem nächst jüngeren Jahrgang suchen mussten.“

Das steigerte noch einmal das Glücksgefühl nach der erfolgreichen Qualifikation und dem damit verbundenen Verbleib in der kommenden Saison in der Leistungsklasse. Wieder ein Beleg dafür, dass die lange und schwierige Saison von Team und Trainer als gemeistert abgehakt werden darf.

Im ersten von drei Qualifikationsspielen stand den ROT-WEISSEN in Rot-Weiß Hockstein ein „alter Bekannter und sehr unangenehm zu bespielender Gegner gegenüber. Bei bereits um 10 Uhr in der Früh hohen Temperaturen kamen wir nicht gut ins Spiel, und die Fehlpassquote blieb fortwährend immens und ungewohnt hoch“, erklärte Pferdmenges, der die Aufregung und den Druck seiner Jungs deutlich spüren konnte.

Den Spielanteilen angemessen und wenig überraschend lagen die Gäste aus Hockstein in der Halbzeitpause 1:0 in Führung. Hochmotiviert kamen die Hausherren aus den Kabinen, doch innerhalb weniger Minuten stand es nach zwei Unaufmerksamkeiten 0:3 aus deren Sicht. Am Spielfeldrand stand so mancher unter „Schockstarre“ – doch dann holten die Venner Jungs in den letzten elf Minuten bei über 30°C alles aus sich raus:

„Mit einer unglaublichen Laufleistung drehten die Jungs auf, machten den verdienten Anschlusstreffer und wenige Minuten später auch das 2:3“, meinte der Trainer. 30 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit avancierte Fynn Lowis, der die erste Halbzeit noch im Tor gestanden hatte, mit einem direkten Freistoßtor zum 3:3-Endstand zum Matchwinner, denn das 3:3 war natürlich ein gefühlter Sieg.

Mit reichlich Selbstbewusstsein zum Kantersieg

Mit reichlich Selbstbewusstsein fuhren die ROT-WEISSEN drei Tage später zum Auswärtsspiel bei Rheydt 08. Erneut ohne echten Torwart fuhr das Team dort einen völlig ungefährdeten 7:0-Auswärtssieg ein, der aufgrund der zweiten Halbzeit durchaus höher hätte ausfallen müssen. Schon jetzt war wegen der Ergebnisse in der Parallelgruppe klar, „dass wir zu 99 Prozent als bester Gruppendritter qualifiziert sind. Aber, das ist nicht unser Anspruch“, stellte Pferdmenges vor dem letzten Pflichtspiel der Saison 22/23 gegen den 2011er-Jahrgang des Rheydter SV fest

Im Tor stand erstmalig Ruben und damit ein „echter“ Torwart, Jahrgang 2013(!). Der hochmotivierte Gegner, der aus eigener Kraft noch bester Gruppendritter werden konnte, setzte von Beginn an auf eine kompakte Defensive. Venn kombinierte clever und stark bis ins letzte Drittel, kam aber nur zu wenigen Torchancen. In der 18. Spielminute setzte Elias Zimmermann einen tollen Distanzschuss zum 1:0 in die Maschen, und völlig verdient und überfällig erzielte Jonas Sellmann zehn Minuten vor Schluss das 2:0 für Venn.

Souveräne Qualifikation als Gruppenerster

Während des kompletten Spiels hatten die ROT-WEISSEN viel Ballbesitz und die Kontrolle über das Geschehen auf dem Platz. Die guten Passkombinationen bis zur Box stoppte eine kompakte Rheydter-Abwehr, die mitsamt der wenigen offensiven Kollegen dann auf Konter lauerte. Der 2:0-Sieg bedeutete aber schließlich für die D1 von Rot-Weiß Venn die souveräne Qualifikation als Gruppenerster für die Leistungsklasse.