Das erste Oktober-Wochenende bietet Gelegenheit, auf ein besonderes Spiel der Ersten Mannschaft in der Kreisliga A zu blicken, das bereits letzte Woche über die Bühne ging: Der 2:1-Sieg gegen den Aufsteiger BWC Viersen hatte insofern eine Portion Brisanz, weil in der Sommerpause nicht weniger als sieben Akteure der Viersener bei den ROT-WEISSEN angeheuert hatten. Sie gesellten sich zu den in den Vorjahren ohnehin schon vom BWC nach Venn gewechselten Akteuren, inklusive Coach Mischa Bongarz.
So machte wohl auch eine gewisse extra Motivation der Gäste die Favoritenstellung der Gastgeber zunichte. Zudem stand BWC von Beginn an äußerst tief, und es war schnell klar, dass die Viersener sich auf eine Abwehrschlacht eingestellt hatten. Eine Viererkette in der Abwehr und eine Fünferkette im Mittelfeld machten ein Durchkommen für die ROT-WEISSEN sehr schwierig.
Ballbesitz nicht entscheidend
Wer weiß, was passiert wäre, hätte Venn eine der beiden ersten Chancen genutzt, die sich trotzdem früh ergaben? So blieb es anschließend bei sehr viel Ballbesitz und letztlich bei der Erkenntnis, dass das nicht entscheidend ist. Denn Viersen nutze eine Einzelaktion – „unter Begleitschutz“, meinte Bongarz – zum 1:0 und stand anschließend noch vehementer vor dem eigenen Tor, mit sichtlicher Unlust, noch einmal den Weg zum gegnerischen Strafraum zu suchen.
„Wir waren über die gesamte Dauer haushoch überlegen und haben uns im zweiten Durchgang einige Möglichkeiten erspielt. Aber es mussten zwei Standards herhalten, um den Abwehrriegel zu knacken“, erklärt der ROT-WEISS-Trainer: Zwei Vorlagen von Kai Reinhard fanden innerhalb von vier Minuten in Kai Stange und Patrick „Geisi“ Reneerkens Abnehmer zur viel umjubelten 2:1-Führung.
Jetzt beteiligten sich auch die Gäste wieder am Spiel, doch die Chancen gab es auf der anderen Seite des Spielfelds, dort, wo sich nun Räume auftaten. „Da haben wir hochkarätige Chancen nicht genutzt, was aber am hochverdienten Sieg nichts änderte“, erklärte Bongarz, der ergänzte, den bislang schwächsten Gegner seiner Mannschaft gesehen zu haben, gegen den sich seine Elf aber sehr schwer getan habe. „Die Moral der Truppe ist absolut in Takt, und heute zeigte sich wieder einmal, wie wichtig eine starke Ersatzbank ist.“ Letztlich auch wichtig für die Ex-Viersener in ROT-WEISS auf der Siegerseite.
ROT-WEISS: Herrmanns, Schmidt (62. Pfennings), Sklebeny, Wirtz (62. Reinhard), Rütters (80. Grooten), M.Stenzel, Ch.Stenzel (77. Schmitt), Schrödter, John, Stange, Cobanoglu (62. Reneerkens)
Tore: 0:1 Gast, 1:1 Stange, 2:1 Reneerkens
