Quantitativ war der Kader der Ersten Mannschaft im wichtigen Duell mit dem 1. FC Viersen II wieder gut gefüllt, „aber die Hälfte der Truppe hat seit einigen Tagen und Wochen nicht trainieren können. Daher habe ich gegen einen unangenehmen und jungen Gegner keinen Fußballleckerbissen erwartet“, erklärte Trainer Mischa Bongarz nach dem 2:2-Unentschieden in der Kreisliga A.
Die ROT-WEISSEN bestimmten die ersten 15 bis 20 Minuten, nachdem sie bereits früh in Führung gegangen waren: Jan Musialowski konnte nur durch ein Foul kurz vor dem gegnerischen Tor gestoppt werden, nachdem er mit einem schönen Pass auf die Reise geschickt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Timo Wirtz. Mitte der ersten Halbzeit kamen die Gäste insbesondere durch ihren schnellen Linksaußen und bulligen Stoßstürmer besser ins Spiel und folgerichtig zum Ausgleich. Zunächst verschossen sie noch einen Elfmeter, den Liam Hermanns (Foto) parierte, doch kurz darauf trafen sie sehenswert zum 1:1.
Ab der 38. Minute mussten die Gastgeber mit einem Mann weniger auskommen: Timo Wirtz sah nach einem unnötigen Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Das Spiel, das zu diesem Zeitpunkt eines auf Augenhöhe war, drohte zu kippen, zumal Viersen noch vor der Halbzeitpause nach einem „groben Abwehrfehler“ (Bongarz) in Führung ging. Nur kurz geschockt hätte Venn beinahe direkt im Anschluss nach einen Freistoß ausgleichen können, aber Jonas Schmitz verpasste den Freistoß knapp.
Gesammelt und Spielsystem umgestellt
„In der Pause haben wir uns gesammelt und das Spielsystem wegen der Unterzahl umgestellt. Ziel war es nun, kompakt und defensiver so lange wie möglich den knappen Rückstand zu halten, um dann zum Ende des Spiels alles nach vorne zu werfen“, erklärte der Coach den neuen Plan, der genau so aufgehen sollte. Viersen blieb zunächst durch lange Bälle auf ihren Stürmer gefährlich, aber die Kopfbälle fanden einer nach dem anderen in Liam Hermanns im Tor ihren Meister. Nach knapp 60 Minuten setzte Bongarz durch die Einwechslung von Patrick Reneerkens als klassischen Stürmer das erste Zeichen: die ROT-WEISSEN verteidigten fortan offensiver und erarbeiteten sich Chancen.
Dem frischen Wind durch weitere Einwechslungen zum Trotz vergaben die Hausherren die ersten Möglichkeiten. So wurde ein Elfmeter verschossen und ein toller Konter leichtfertig vergeben. Doch am Ende belohnte sich die Mannschaft durch den Ausgleich von Patrick Reneerkens doch noch. Und so stand schließlich nach dem leidenschaftlichen Kampf in Unterzahl in den Schlussminuten ein verdientes Unentschieden zu Buche. „Die Moral der Truppe ist absolut in Takt! Wenn man solange in Unterzahl spielt und trotzdem noch den Ausgleich schafft, ist das klasse. Auf der anderen Seite wäre mit einer vollständigen Mannschaft sicher auch mehr drin gewesen, aber aufgrund des Spielverlaufs nehmen wir den Punkt gerne mit“, sagte der Trainer, der noch ein Sonderlob parat hatte: „.Hervorzuheben sind die aktuell tollen Leistungen von Liam Hermanns im Tor, und das nicht nur wegen seines gehaltenen Elfmeters.“
